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Hin und wieder gibt es in der Wirtschaft Gurus, die mit ihrem Unternehmen besondere Erfolge erzielen. In diesem Fall rennen Wissenschaftler los und versuchen den Führungsstil solcher Persönlichkeiten zu analysieren. Immer in der Hoffnung, dass sie dadurch Erkenntnisse gewinnen dazu, welche Führungsstile zum Erfolg führen und welche nicht.

Wir gehen der Frage nach, ob das Sinn macht. Beeinflussen die Führungskräfte mit ihrem Verhalten tatsächlich dermaßen die Produktivität und Kreativität der Mitarbeiter, dass dadurch der Erfolg mancher Unternehmen zu erklären ist?

Welche Führungsstile gibt es?

In der Managementlehre unterscheidet man traditionell einige Kategorien:

  • Autoritärer Führungsstil
  • Autokratischer Führungsstil
  • Laissez-faire-Führungsstil
  • Kooperativer Führungsstil
  • Demokratischer Führungsstil
  • Partizipative Führungsstil
  • Transaktionale Führung
  • Bürokratischer Führungsstil
  • Charismatischer Führungsstil

Diese verschiedenen Arten sind nur eine grobe Einteilung in Sachen Führungsstile in Unternehmen. Häufig ist es so, dass Führungskräfte Mischformen anwenden. Oder aber auch, dass innerhalb einer Firma Führungskräfte völlig unterschiedliche Führungsstile verwenden, um ihre jeweiligen Teams zu motivieren.

Hinsichtlich der Frage, ob es so etwas wie einen Führungsstil gibt, der allen andern überlegen ist, hat die Wissenschaft keine klare Antwort gefunden. Grund dafür ist, dass es immer auf das jeweilige Umfeld ankommt, in dem sich die Menschen und die Organisation bewegen. Es kommen Faktoren wie Kultur, Demografie, Branche, Rechtsform der Unternehmung, Charakter der Mitarbeiter und viele weitere mehr an.

Gibt es den optimalen Führungsstil?

Welcher Führungsstil gegenüber dem Mitarbeiter verwendet wird beeinflusst den Erfolg mal mehr und mal weniger. Am allerwichtigsten ist immer grundsätzlich das Geschäftsmodell und die Innovationskraft. So lange das funktioniert, ist das Führungsverhalten drumherum fast schon egal. Denn es hat sich herausgestellt, dass jede Art von Management bestimmte Vorzüge mit sich bringt, aber auch Nachteile.

Der autoritäre Führungsstil hatte zum Beispiel Max Grundig zum Erfolg verholfen. Er baute nach dem zweiten Weltkrieg einen Weltkonzern auf. Allerdings führte sein Verhalten dazu, dass er als unbelehrbar galt und keinen Rat von Mitarbeitern mehr annahm. Mit seinen autokratisch gefällten Entscheidungen führte er Grundig in den Abgrund. Andererseits muss man auch zugestehen, das in Asien zahlreiche Konzerne in einem Führungsstil geleitet werden, den wir Europäer als autoritär und undemokratisch bezeichnen würden. Dennoch feiern diese Firmen riesige Erfolge und verdrängen teilweise rasend schnell die westliche Konkurrenz.

Laissez-Faire wiederum war ein Führungsstil, der vor allem bei Start-Ups aus der IT-Branche angewendet wurde und wird. Einfach aus dem Grund, weil die junge Generation von IT-Experten mit anderen Methoden nicht zu halten war. Begehrte Fachkräfte können sich den Job eben aussuchen.  Anfang des Jahrtausends funktionierte das Konzept sogar gut. Überall im Web ließ sich gutes Geld verdienen. Doch mit dem Platzen der Blase und den Wegfall von dicken Margen, wurden in Sachen Führung wieder härtere Töne angesetzt.

Im Grund ist es so: Es gibt Mitarbeiter, die mögen autoritäre Führung und es gibt welche die das nicht gerne haben. In Zeiten von Krisen lässt sich in der westlichen Welt auch streng führen. In Zeiten des Booms werden Arbeitgeber dann jedoch feststellen, dass die Mitarbeiter in Scharen die Firma verlassen. Daher ist die Frage nach dem Führungsstil auch immer damit verbunden, was man am Markt gerade durchsetzen kann und wie die Mitarbeiter darauf reagieren werden. In der westlichen Welt hat sich ein Trend zur Demokratie etabliert. Patriarchen und eine Alleinherrscher-Unternehmenskultur – solche Dinge haben hier kaum noch eine echte Chance. In andere Regionen der Welt könnten sie durchaus funktionieren.

Unsere Empfehlung ist es daher: Betrachten Sie jeden Mitarbeiter einzeln. Finden Sie den jeweiligen Weg, um die Motivation in diesem zu entfachen. Manche Mitarbeiter lieben das Geld, andere möchten eine schöne Arbeit haben und ganz andere sind dann motiviert, wenn im Team ein gutes Klima herrscht. Einen Generalschlüssel zum Erfolg wird es wohl nicht geben.