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Bereits der Volksmund weiß: Wie man sich bettet, so liegt man. Und wer später einmal beruflich durchstarten möchte, sollte dafür bereits in der Schulzeit ein solides Fundament für eine breit gefächerte Allgemeinbildung sowie das Erkennen individueller Talente legen. Doch das Bildungsangebot erweist sich als komplex und ist mitunter nur schwer zu überblicken.

Viele Eltern wissen oftmals nicht, welche weiterführende Schule ihrem Kind die besten Möglichkeiten zur Entwicklung bietet. Bevorzugen Sie eher eine Medienkompetenz Schule oder legen Sie Wert auch ein vielfältiges Fremdsprachenangebot? Die Auswahl ist groß. Nachfolgend möchten wir Ihnen daher eine knappe Übersicht geben und vor allem auf Unterscheidungsmerkmale zwischen den einzelnen Lehreinrichtungen hinweisen.

Überblick über weiterführende Schulen

Genügt dem Kind für seinen späteren Berufswunsch der Schulabschluss auf der Hauptschule – oder sollte es nach dem Abitur streben, um sich zumindest die Option eines Studiums zu bewahren? Als Eltern stehen Sie vor der weitreichenden Frage, welches Bildungsangebot das beste für Ihr Kind ist. Doch welche Wege stehen diesem eigentlich offen?

Hauptschule

Am unteren Ende des Bildungsweges stehen die Hauptschulen. Sie richten sich an Schüler, die über eine praktische Orientierung verfügen und die ihre Zukunft in einem normalen Berufsverhältnis sehen. Nicht selten im Handwerk, das zahlreiche Chancen bietet und dem man nicht ganz grundlos einen goldenen Boden nachsagt. Das oftmals ein wenig schlechte Image der Hauptschulen ist also unbegründet. Denn hier wird ein Allgemeinwissen vermittelt, das die Absolventen auf das Leben und den Job vorbereitet, das daneben allerdings keine besonderen Kompetenzen erteilt.

Realschule

Die zweithöchste Stufe des Bildungsweges nehmen die Realschulen ein. Sie fokussieren sich darauf, den Schülern ein erweitertes Bildungsangebot zukommen zu lassen. Das Abschlusszeugnis eröffnet daher den Zugang zu diversen Berufen. Wenn Ihr Kind seine Zukunft etwa in der Verwaltung, in einem Bürojob oder im technischen Arbeitsbereich sieht, ist die Realschule die beste Wahl. Zumal hier die Medienkompetenz Schule macht: Aktuell gibt es deutschlandweit keine andere Bildungseinrichtung, in der die Schüler einen derart fundierten Umgang mit den neuen Medien erlernen können.

Mittelschule

Die mittlere Stufe des Bildungsweges teilen sich die Realschulen mit der Mittelschule. Gleich ist beiden Einrichtungen, dass sie bis inklusive der zehnten Klasse ein detailreiches Allgemeinwissen vermitteln. Der Schwerpunkt der Mittelschule liegt allerdings auf dem Erkennen und Fördern handwerklicher Talente der Schüler. Hier ist also eine verstärkte Praxisorientierung wahrzunehmen, die die Absolventen auf eine erfolgreiche Karriere im Handwerk oder der Industrie vorbereiten soll. Strebt Ihr Kind in einem bestimmten Beruf den Meistertitel an, ist die Mittelschule dafür bestens geeignet.

Gymnasium

Die gegenwärtig höchste Stufe des Bildungsangebotes nimmt das Gymnasium ein. Hier erlernen die Kinder und Jugendlichen zunächst bis in die 10. Klasse hinein ein Allgemeinwissen, das in vielen Bereichen deutlich in die Tiefe geht. Zudem wird den Schülern bereits das Übernehmen von Verantwortung mit auf den Weg gegeben. Entscheiden sich die Absolventen sogar, 13 Jahre auf dem Gymnasium zu verbleiben, können sie das Abitur ablegen – und erhalten somit den Zugang zum Studium an einer Universität oder an einer Fachhochschule.

Gesamtschule

Abschließend bleibt die Gesamtschule. Bei ihr handelt es sich um eine Bildungseinrichtung, unter deren Dach sich sowohl die Haupt- und die Realschule als auch das Gymnasium finden lassen. Diese Schulform hat in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen. Ihr Vorteil liegt darin, dass freundschaftliche Verbindungen der Kinder nach dem Besuch der Grundschule nicht beendet werden – sondern man sich auch anschließend gemeinsam auf dem Schulhof austauschen kann. Lediglich der vermittelte Unterricht unterscheidet sich zwischen der Haupt- und Realschule sowie dem Gymnasium.

Kriterien für die Wahl der richtigen Schule

Wenn die Entscheidung für eine weiterführende Schule ansteht, wollen unterschiedliche Aspekte berücksichtigt werden. Der Meinung von Ihnen als Elternteil kommt dabei eine ebenso große Bedeutung zu wie den Einschätzungen der Lehrer. Doch auch das Kind sollte seine Wünsche und Bedürfnisse in die Wahl einfließen lassen dürfen.

Der Leistungsanspruch und die -fähigkeit des Kindes

Zunächst einmal ist es wichtig, das Können und die Talente eines Schülers objektiv und neutral zu beurteilen. Hier dürfen falsche Vorstellungen der Eltern keine Rolle spielen. Ausschlaggebend sind alleine die Leistungen, die das Kind in den Jahren der Grundschule erkennen ließ – ebenso das Potenzial, das noch in ihm ruht. Somit gilt es nicht, die höchste Bildungsform zu wählen, sondern dem Kind die bestmögliche Entwicklung zu bieten und ihm zu helfen, seinen weiteren Lebensweg erfolgreich zu beschreiten.

Persönliche Interessen und Neigungen

Während der Jahre auf der Grundschule lassen viele Kinder bereits erste Talente erkennen, die für eine besondere Förderung in Betracht kommen. So etwa die Frage, ob sie zu eigenständigem Arbeiten in der Lage sind. Oder welche Herangehensweise sie beim Lösen komplexer Aufgaben zeigen. Liegen ihre Neigungen eher in der Theorie oder der Praxis? Taugen sie abschließend also zu einer höheren Bildung oder genügen die Fähigkeiten dem damit verbundenen Anspruch nicht? Nachteile für den Schüler müssen vermieden werden.

Zukunftspläne und Berufsziele

Doch was genau möchte das Kind eigentlich selbst und wo sieht es eingedenk aller Interessen seine eigene Zukunft? Sicherlich ist diese Frage nicht leicht zu beantworten – welches Mädchen oder welcher Junge kann im Alter von 11 oder 12 Jahren schon konkret sagen, in welchem Arbeitsbereich es am besten aufgehoben wäre? Dennoch lohnt es sich, die Kinder in die Wahl der Schule einzubeziehen und gemeinsam die Schwerpunkte der einzelnen Bildungsangebote zu betrachten, um somit allen Wünschen und Bedürfnissen gerecht zu werden.

Soziale Aspekte und Schulkultur

Doch jede Schule unterscheidet sich von anderen Häusern nicht alleine durch das hier vermittelte Wissen. Die Zusammensetzung aus Lehrern und Schülern ist stets einzigartig – und kann einen einzelnen Menschen prägen. In die Wahl sollte somit auch einfließen, welchen Ruf die Einrichtung genießt. Verfügt sie über Ansprechpartner oder sogar Schulpsychologen, die kontaktiert werden können? Welche Angebote zu Bildung, Sport, Kunst und Kultur werden über den Stundenplan hinaus offeriert? Und gelingt es den Schülern hier, ihr gesamtes Potenzial auszuschöpfen?

Tipps für die Entscheidungsfindung

Natürlich können wir nicht in die Zukunft blicken und die Frage beantworten, ob eine getroffene Wahl wirklich so positiv auf das Kind einwirkt, wie wir das erhofft hatten. Dennoch sollen Ihnen die nachfolgenden Tipps helfen, sich für oder gegen eine Schule zu entscheiden – und somit mögliche Risiken zu umgehen.

Das Beschaffen erster Informationen

Zu jeder Schule lässt sich viel Wissenswertes finden. Etwa im Internet – oder im Gespräch mit Eltern, Lehrern und Schülern, die bereits Erfahrungen mit dieser Bildungseinrichtung gesammelt haben. Wichtig ist es dabei, Stärken und Schwächen zu erfragen. Nutzen Sie die Erkenntnisse, die andere Betroffene Ihnen vermitteln können. Vor allem im Austausch mit den Lehrern können Sie wertvolle Informationen rund um das Bildungsangebot oder den persönlichen Umgang mit den Schülern erhalten. Vielfach genügt das, um sich einen ersten Eindruck zu verschaffen.

Besuchen Sie die Schule

Dieser erste Eindruck will vertieft werden. Gerne durch Informationsveranstaltungen, Tage der offenen Tür oder ähnliche Gelegenheiten, die jede Schule anbietet. Auch hier ist es wichtig zu erkennen, wie sich die Bildungseinrichtung selbst präsentiert: Mit welchen Vorteilen für die Kinder wirbt sie? Bietet sie einen strengen oder lockeren Umgang? Welche Möglichkeiten erhalten die Schüler, sich außerhalb des Stundenplans die Zeit zu vertreiben? Mit etwas Glück können Sie sogar die jährlichen Quoten zu den Absolventen und Abbrechern in Erfahrung bringen.

Auf Empfehlungen der bisherigen Lehrer achten

Abschließend sollten Sie sich aber nicht nur ein eigenes Bild machen. Relevant für die Entscheidungsfindung ist auch die Frage, wie die bisherigen Lehrer das Kind einschätzen und welchen Bildungsweg sie ihm zutrauen. Denn sie haben in den vergangenen Jahren intensiv mit dem Schüler gearbeitet. Ihrer Einschätzung kommt somit eine besondere Bedeutung zu. Meist geschieht das auf schriftlichem Wege. Scheuen Sie sich aber nicht, daneben auch das persönliche Gespräch mit dem bisherigen Klassenlehrer Ihres Kindes zu suchen.

Fazit

Der Bildungsweg prägt das Leben Ihres Kindes. Die Frage, welche weiterführende Schule dem Können Ihrer Tochter oder Ihres Sohnes entspricht, sollte daher nicht übereilt beantwortet werden. Nehmen Sie sich genügend Zeit, um mit den bisherigen Lehrern zu reden und sich einen ersten Eindruck rund um die Fähigkeiten Ihres Kindes zu verschaffen. Decken sich die dabei gewonnenen Erkenntnisse mit Ihren persönlichen Empfindungen? Und wo lassen sich bei alledem die individuellen Wünsche des Schülers selbst einordnen? Oftmals ergibt sich aus diesen Fragen schon eine erste Orientierung.

Dennoch wäre es falsch, sich mit diesem Wissen auf eine bestimmte Schulform festzulegen. Vielmehr ist es wichtig, möglichst offen vorzugehen und den einzelnen Häusern die Chance zu geben, sich vorzustellen. Das jeweilige Bildungs- und Freizeitangebot kann schon einen profunden Aufschluss darüber geben, ob sich Ihr Kind hier wohlfühlen wird. Erste Gespräche mit den potenziellen Lehrern sollten diesen Eindruck vertiefen. Auf Informationsveranstaltungen und Tage der offenen Tür können Sie die Tochter oder den Sohn natürlich gerne mitnehmen – und so auch deren erste Wahrnehmungen beobachten.

Erfahrungsgemäß fällt früher oder später die Wahl auf eine Schulform. Umso besser, wenn das Kind dann dort auch aufgenommen wird. Mitunter stehen Sie als Eltern jedoch vor der Wahl zwischen zwei Bildungsstufen. Setzen Sie das Kind dabei nicht einem Druck aus, dem es nicht gewachsen ist. Auch wenn es schwerfällt, kann die Entscheidung für ein niedrigeres Bildungslevel deutlich hilfreicher für das Kind sein und ihm mit konstant guten Noten eine große Motivation bei der Entscheidung für eine Ausbildung werden.