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Sanitätshäuser gibt es in jeder Stadt und inzwischen haben viele Anbieter auch eine eigene Internetpräsenz eingerichtet und verkaufen Sanitätsprodukte auch online. Während einige Sanitätshäuser den Onlineverkauf als zusätzliches Standbein zu ihren örtlichen Niederlassungen nutzen, gibt es einige Unternehmen, welche grundsätzlich nur online verkaufen.

Ob einzelne Geschäfte oder Ketten für Sanitätsbedarf, Sanitätshäuser in Deutschland erfüllen eine wichtige Aufgabe. Denn sie beliefern Krankenhäuser, Pflegeheime, medizinische Einrichtungen und auch Privatpersonen mit medizinischen Pflegehilfsmitteln aus verschiedenen Bereichen.

Inzwischen gibt es zwar auch in vielen Discountern das eine oder andere praktische Pflegehilfsmittel zu kaufen aber die wichtige Beratung zur Auswahl des passenden Produkts ist dort in der Regel nicht gegeben. In diesem Fall kann nur geschultes Fachpersonal mit der entsprechenden Erfahrung weiter helfen.

Wofür sind Sanitätshäuser zuständig?

Sanitätshäuser bieten ihren Kunden eine große Bandbreite an Artikeln an. Dazu gehören unter anderem medizinische Produkte wie:

– Rollstühle, Rollatoren und Gehhilfen
– Pflegebetten
– Produkte für die Inkontinenz- und Stomaversorgung
– Sauerstoffgeräte und Ernährungssysteme
– Ess- und Trinkhilfen für Menschen mit Behinderungen
– sprechende Hilfsmittel für Sehbehinderte (sprechende Uhren, sprechende Waagen)
– Lagerungskissen und Rollstuhlkissen
– Blutdruckmessgeräte
– Blutzuckermessgeräte

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Und noch viele weitere Dinge aus dem Bereich Gesundheit und Pflege. Darüber hinaus, unterhalten viele Sanitätshäuser an ihrem Standort auch eine eigene Werkstatt, in welcher orthopädische Hilfsmittel ganz individuell und nach Maß angefertigt werden können. Dort entstehen dann Arm- und Bein-Prothesen, Orthesen, orthopädische Schuhe oder nach Vorgaben gefertigte Stützstrümpfe zur Thromboseprophylaxe und Stützkorsetts für Personen mit Bandscheibenschäden und anderen orthopädischen Erkrankungen.

Auch das vorherige Vermessen zur Anpassung von Korsetts, Rollstühlen, Prothesen und Orthesen und die Gipsabdrücke, übernehmen Sanitätshäuser und deren orthopädische Werkstätten für ihre Kunden. Einige Anbieter machen auch Hausbesuche bei Senioren und Personen mit Behinderungen, um Pflegehilfsmittel besser anpassen zu können.

In vielen Fällen arrangieren Sanitätshäuser auch Lieferungen für Sanitätsprodukte und Pflegehilfsmittel in zeitlichen Abständen und in zuvor festgelegten Intervallen. So beispielsweise eine monatliche Lieferung von Sondenkost für Patienten mit Ernährungssonden oder die regelmäßige Zustellung von Vorlagen und Inkontinenzhilfen.

Wer profitiert von Sanitätshäusern?

Kunde eines Sanitätshauses kann grundsätzlich jeder werden. Private Kunden können in Sanitätsgeschäften genauso einkaufen, wie Krankenhäuser, Pflegeeinrichtungen, Physiotherapeuten oder Praxen. Besonders jedoch Senioren, Personen mit körperlichen Behinderungen oder Menschen mit Sehschwächen, benötigen oft spezielle Hilfen für den Alltag, um besser zurechtzukommen.

Neben den bereits erwähnten Produkten, übernehmen Sanitätshäuser auch die individuelle Kundenberatung vor dem Verkauf und bieten oft auch die Schulung von Privatpersonen oder medizinischem Fachpersonal an. Das heißt, sie unterweisen diese in der Handhabung von medizinischen Geräten wie zum Beispiel Ernährungspumpen und weihen sie in den fachgerechten Gebrauch von Gehhilfen, elektrischen Rollstühlen und anderen Produkten ein.
Das Leistungsspektrum von Sanitätshäusern umfasst nebenbei auch die Wartung und Reparatur von Rollstühlen, Rollatoren und verschiedenen medizinischen Geräten.

Vorteile von Sanitätsprodukten

Sanitätsprodukte sind so konzipiert, dass sie vom Nutzer zum Ausgleich für bestimmte Defizite verwendet werden können. Sie unterliegen einer Sicherheitskontrolle, damit beim Gebrauch keine Schäden entstehen.

Personen, die nach einem Schlaganfall, einer schweren Krankheit oder einem Unfall, eine Reha benötigen, können mit einer speziellen Hilfsmittelversorgung durch ein Sanitätshaus wieder mehr Unabhängigkeit erlangen und sich das Alltagsleben erleichtern. Mit Gehhilfen, ergonomischem Essbesteck, Anziehhilfen und vielen weiteren Dingen, lässt sich der Alltag sehr viel besser bewältigen. Und letztendlich profitiert auch Pflegepersonal bei der Verwendung von Pflegehilfsmitteln und Alltagshilfen für Senioren und Behinderte.

Wer übernimmt die Kosten für Sanitätsprodukte?

Medizinische Produkte und Sanitätsprodukte sind nicht sehr preisgünstig und daher lohnt es sich, die Preise unterschiedlicher Anbieter zu vergleichen. Dies ist unter anderem im Internet über diverse Portale möglich. Wenn Sie also beim Kauf sparen möchten, lohnt es sich für Sie, vorher genauere Informationen über das Preis-Leistungs-Verhältnis einzuholen.

Darüber hinaus, können viele der Hilfsmittel auch von den gesetzlichen Krankenkassen oder der zuständigen Pflegekasse finanziert oder anteilig bezuschusst werden. Dafür ist dann ein Rezept vom Haus- oder Facharzt nötig, auf welchem die Diagnose und die Art des Hilfsmittels genau vermerkt ist.

Häufig übernehmen regionale Sanitätshäuser in Deutschland auch das Einreichen des Rezepts bei der Krankenkasse, rechnen den Kauf dann später mit dieser ab und kümmern sich nach der Genehmigung um die Lieferung. Bezuschusst oder finanziert werden zum Beispiel:

– Rollstühle
– Toilettenstühle
– Rollatoren
– Wechseldruckmatratzen gegen Dekubitus (Wundliegen und Druckgeschwüre)
– Pflegebetten
– Inkontinenzhilfen (Einlagen, Katheterbeutel)

Leistungskatalog der Krankenkassen

Werden die Sanitätsprodukte von der Krankenkasse finanziert und sind diese im Leistungskatalog enthalten, haben viele Kassen Verträge mit eigenen Lieferanten. Das bedeutet, dass der Kunde oder Patient das Sanitätshaus nicht frei wählen kann. Allerdings ist es möglich, durch weitere Zuzahlungen ein höherwertiges Hilfsmittel zu erhalten. Im Normalfall entsteht jedoch nur die 10,00 € Rezeptgebühr.

Etwaige Reparaturen von Hilfsmitteln können auch per Rezept vom Arzt verordnet und von der Kasse übernommen werden. Haben Sie wegen eines geringen Einkommens eine Zuzahlungsbefreiung erhalten, bekommen Sie nach Vorlage des Nachweises das Hilfsmittel gratis und es entstehen Ihnen somit keine weiteren Kosten bei der Lieferung.

Sanitätsprodukte vorübergehend mieten statt kaufen

Sollten Sie nach einem Unfall mit einem komplizierten Beinbruch oder nach einer Hüftoperation vorübergehend eine Gehhilfe wie beispielsweise einen Rollator oder einen Rollstuhl benötigen, dann haben viele Sanitätshäuser auch einen Hilfsmittelverleih. Gegen eine Gebühr können Sie dann Pflegebetten, Gehhilfen und diverse andere Dinge für einen bestimmten Zeitraum mieten und danach wieder an das Sanitätshaus zurückgeben. Denn in einigen Fällen sind die Einschränkungen nur vorübergehend und die Beantragung von Pflegehilfsmitteln oder Gehhilfen bei der zuständigen gesetzlichen Krankenkasse lohnt sich dann nicht.

Behindertengerechte Ausstattung von Räumen und Wohnungen

Für viele Menschen bringt auch die Umgestaltung des Hauses oder der Wohnung sehr viele Vorteile mit sich, wenn ein höheres Lebensalter erreicht ist oder wenn eine dauerhafte Behinderung besteht. Auch hier kann ein Sanitätshaus bei der Ausstattung sehr hilfreich sein und die passenden Produkte liefern.

Haltegriffe für das WC, die Dusche und die Wanne, Badewannenlifter, klappbare Duschsitze, Toilettenerhöhungen und noch einiges andere mehr, hilft dabei, die Wohnung langfristig barrierefreier zu gestalten und die Mobilität und den Aktionsradius zu erhöhen. Und auch höhenverstellbare Beistelltische oder Aufstehsessel mit elektrischem Antrieb, gibt es im Angebot eines Sanitätshauses.

Bei der Umgestaltung von Wohnung oder Haus, sollten Sie berücksichtigen, dass Sie oder auch Ihre Angehörigen bei einem Pflegegrad und einer vorliegenden Diagnose auch von der Krankenkasse Zuschüsse erhalten können. Diese Zuschüsse können dann nach Antragstellung für eine barrierefreie Einrichtung des Badezimmers, für einen Treppenlift oder für Rampen in den Eingangsbereichen verwendet werden.

Fazit

Geschäfte für Sanitätsbedarf haben nicht nur eine sichere Zukunft angesichts der stets älter werdenden Bevölkerung, sondern sie übernehmen auch eine wichtige soziale Aufgabe. Denn die Nutzung von Sanitätsprodukten kann vielen Menschen ein wenig mehr Erleichterung im Alltag und mehr gesellschaftliche Teilhabe ermöglichen. So wären Gehbehinderte beispielsweise weitgehend vom gesellschaftlichen Leben ausgeschlossen und könnten ohne Rollator oder Rollstuhl die eigene Wohnung kaum noch verlassen.