Die Digitalisierung von Unternehmen ist ein Erfolgsfaktor geworden, der über das Wohl einer ganzen Volkswirtschaft entscheiden kann. Immerhin sind es die digitalen Technologien, mit denen sich Prozesse am ehesten beschleunigen und Einsparungen erzielen lassen. Deswegen ist es wichtig, dass dieses Thema von der Bedeutung her ausreichend gewürdigt wird. Internationale Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten genießt oberste Priorität in einer Exportnation.
Aus diesem Grund wurde ein Index eingeführt, der per Studie regelmäßig erhebt, inwiefern Unternehmen ihre Geschäftsmodelle einer digitalen Transformation unterziehen. Heraus kam der landesweite Digitalisierungsindex. Dort werden Firmen aus verschiedenen Branchen auf einer Skala von 100 Punkte dahingehend bewertet, wie sie sich in Sachen Digitalisierung entwickeln.
Der Index für Digitalisierung in Deutschland
Im Auftrag der Bundesregierung erhebt das Fraunhofer-Institut jährlich die Fortschritte in Sachen Digitalisierung. Dazu werden nicht nur private Unternehmen befragt, sondern auch öffentliche und auch staatliche Einrichtungen. Mit dieser Monitoring-Maßnahme wollte man auf die Bedeutung der digitalen Transformation für die Zukunft unseres Landes herausheben. Zudem auch Problemen auf den Grund gehen.
Die Daten werden im Ergebnis hochgradig kumuliert. Am Ende steht ein recht grober Überblick nach Branchen zur Verfügung. Bei Bedarf können sich die Informationen jedoch auch sehr präzise auf bestimmte Regionen und Bundesländer herunterbrechen lassen.
Welche Branchen werden analysiert
Hier ein Überblick über die Unternehmen und Versorger, die sich dem Branchenvergleich stellen:
- Maschinenbau
- Gesundheitswesen
- Verkehr und Logistik
- Fahrzeugbau
- Energie- und Wasserversorgung
- Finanz- und Versicherungsdienstleistungen
- IKT – Informations- und Kommunikationstechnik
- Handel
- Wissensintensive Dienstleister
- Sonstiges verarbeitendes Gewerbe
- Chemie / Pharma
Betrachtet man die Ergebnisse, ergeben sich teilweise sehr unterschiedliche Fortschritte in Sachen digitalem Reifegrad. Diese haben in der Regel mit der Branche, mit dem Standort oder der Größe der Unternehmen zu tun. Wichtig ist die Studie auch deshalb, weil sie deutlich macht, wo die größten Hindernisse dabei liegen sich digital weiterzuentwickeln.
Stand der Digitalisierung in 2020
Beim Einsatz digitaler Technologien zeigte sich, dass vor allem Dienstleister am einfachsten tun. Also IKT, wissensintensive Dienstleister und Finanzen/Versicherungen. Grund dafür ist, dass sie keine komplexen Produktionsprozesse unterhalten, wie zum Beispiel im Anlagenbau, wo unzählige Maschinen eingesetzt werden. Solche Firmen können natürlich deutlich schneller Veränderungen in ihren Arbeitsabläufen durchführen. Sobald sich die Möglichkeit dazu ergibt durch digitale Tools Kosten zu sparen, geht die Umsetzung schnell, ohne große Investments. Viele Geschäftsmodelle sind in dem Bereich ohnehin immer mehr darauf ausgelegt, dass die Kunden ihre Dienste über das Internet wahrnehmen.
Wer bei der Digitalisierung die größten Probleme hat, das ist die Gesundheitsbranche. Zum einen lassen sich Tätigkeiten an dem Kunden, bzw. an den Patienten, nicht digital lösen. Das andere Problem ist jedoch, dass es vor allem an fachkundigem Personal fehlt und am Geld. Meist fehlt schlichtweg das Budget, um digitale Innovationen regelmäßig voranzutreiben.
Welche Probleme gibt es bei der Digitalisierung?
Nachdem sehr viele Firmen in der Studie befragt werden, hat die Regierung ein sehr umfangreiches Bild davon erhalten, welche Probleme es gibt. Hier die wichtigsten:
Fachkräftemangel: Viele Arbeitgeber suchen händeringend nach passenden IT-Experten, finden aber keine Mitarbeiter.
Breitbandversorgung: vor allem in ländlichen Regionen ist Deutschland ein Entwicklungsland, beim Thema schnelles Internet. Aufgrund mangelnder Leitungskapazitäten lassen sich manche digitale Veränderungen gar nicht umsetzen.
Datenschutz: Je nach Branche werden unterschiedlich hohe Anforderungen in Sachen Sicherheit und Datenschutz gestellt. In der Gesundheitsbranche ist dieser Hemmschuh besonders ausgeprägt. Daher ist für sie der digitale Wandel immer mit wesentlich höheren Kosten verbunden als für viele andere Bereiche der Wirtschaft.