Schon im 19. Jahrhundert zählte Sachsen zu den industriell am stärksten entwickelten Regionen Deutschlands. Die Industrialisierung hatte hier früher begonnen als in anderen Gebieten. Bereits im Mittelalter wurden Im Erzgebirge Edelmetalle und Mineralien abgebaut und weiterverarbeitet. Im Vogtland stellte man seit jeher Musikinstrumente her. Hier erfahren Sie, wer die fünf größten Familienunternehmen in Sachsen sind und welche Güter in diesen Betrieben produziert werden.
1. KOMSA Kommunikation Sachsen AG
Das größte Familienunternehmen in Sachsen ist die KOMSA Kommunikation Sachsen AG. Das Unternehmen mit Stammsitz in Hartmannsdorf beschäftigt rund 1500 Mitarbeiter. Der Umsatz beläuft sich auf circa 1,2 Milliarden Euro. Im Jahr 1992 gründete Gunnar Grosse das Unternehmen auf einem alten Bauernhof in Hartmannsdorf bei Chemnitz, den seine Vorfahren bewirtschaftet hatten. KOMSA zählt zu den international führenden Dienstleistern der Informations-und Kommunikationstechnologie. Die Lösungen entlang der gesamtenWertschöpfungskette digitaler Produkte richten sich sowohl an private Haushalte als auch an Hersteller, Händler und Geschäftskunden. Mit Corporate Benefits wie einem Betriebskindergarten gelingt es dem Unternehmen, Fachkräfte an sich zu binden. Der KOMSA Kommunikation Sachsen AG wurden verschiedene Auszeichnungen zuteil.
2. Goldschmidt Thermit GmbH
Es folgt auf dem zweiten Platz die Goldschmidt Thermit GmbH. Das Unternehmen mit seinem Stammsitz in Leipzig verfügt weltweit über 24 Werke und Niederlassungen. Rund 1300 Mitarbeiter zählt das Familienunternehmen, das jährlich circa 200 Millionen Euro umsetzt. Seit über 100 Jahren schmilzt Goldschmidt Schienenstöße zusammen und ist dabei international führend. Im Jahr 1895 sicherte sich Karl Goldschmidt das Patent auf die Thermit-Technik zum Schweißen von Bahnschienen. Durch diese wegweisende Technologie wurde das mühevolle Rattern der Räder überflüssig. Dem Fahrkomfort kam die Innovation zugute. Außerdem wurde der Einsatz von Hochgeschwindigkeitszügen dadurch ermöglicht. Zwar ist das Patent für die Thermit-Schweißtechnik seit langem abgelaufen. Aber weltweit gibt es nur wenige Anbieter, die sich erfolgreich an diesem Verfahren versuchten. Das Leipziger Traditionsunternehmen hat seine Kernkompetenzen derweil erweitert. Für die Reparaturen der Gleise werden Zweiwegefahrzeuge verwendet, mit denen die Gleise direkt befahren werden können. Hochmoderne Fahrzeuge setzt Goldschmidt Thermit außerdem für die Inspektion und Sanierung von Brücken ein.
3. TRUMPF Sachsen GmbH
Das drittgrößte Familienunternehmen in Sachsen ist die TRUMPF Sachsen GmbH, die an ihrem Sitz in Neukirch knapp 500 Mitarbeiter beschäftigt. Davon sind rund 100 in der Forschung und Entwicklung tätig. Der Umsatz beläuft sich auf rund 160 Millionen Euro. Das Unternehmen gehört zur TRUMPF Gruppe mit ihrem Stammsitz in Ditzingen. In Neukirch entwickeln und fertigen die Fachkräfte innovative, dynamische Werkzeugmaschinen. Diese linear angetriebenen Anlagen werden für die Laserstrahlbearbeitung, für Automatisierungseinrichtungen von Laserschneidmaschinen und Stanzmaschinen verwendet. Als Ausbildungsbetrieb ist die TRUMPF Sachsen GmbH ein bedeutender Wirtschaftsfaktor in der Region. Im Jahr 2017 wurde das Unternehmen mit dem Sächsischen Industriekulturpreis ausgezeichnet.
4. Reif Baugesellschaft mbH & Co. KG
Es folgt auf dem vierten Platz die Reif Baugesellschaft mbH & Co. KG. Seit mehr als 20 Jahren ist das Bauunternehmen mit der Entwicklung und Umsetzung von Projekten befasst, unter anderem in den Bereichen Erd-und Straßenbau, im Tief-und Rohrleitungsbau sowie im Gleisbau, Industrie-und Verwaltungsbau und Gewässerbau. Die Reif Baugesellschaft mit ihrem Sitz in Schkeuditz im Ortsteil Freiroda ist sowohl für öffentliche als auch für private Bauherren im Einsatz. Die Gesellschaft ist Tochterunternehmen der Reif-Unternehmensgruppe. Gegründet wurde die REIF Bauunternehmung 1930 von Maurermeister Karl Reif. In 1991 wurde die REIF Baugesellschaft mbH & Co. KG in Zörbig im Landkreis Anhalt-Bitterfeld gegründet. Später siedelte die Firma nach Schkeuditz im Landkreis Nordsachsen um. An diesem Standort sind rund 250 Mitarbeiter beschäftigt. Die REIF Unternehmensgruppe wird mittlerweile in der dritten Generation als Familienunternehmen geführt. Der Umsatz beträgt knapp 100 Millionen Euro pro Jahr.
5. Koenig & Bauer Sheetfed AG & Co. KG
Fünftgrößtes Familienunternehmen in Sachsen ist die Koenig & Bauer Sheetfed AG & Co. KG. Die Gesellschaft ist Tochter der Unternehmensgruppe Koenig & Bauer mit Stammsitz in Würzburg. Das 1817 gegründete Familienunternehmen ist weltweit präsent und zählt zu den größten Druckmaschinenherstellern. Kernkompetenz von Koenig & Bauer ist die Entwicklung und Fertigung innovativer Drucksysteme und Anlagen mit dem Schwerpunkt auf Druckweiterverarbeitung. Der Standort in Radebeul bei Dresden existiert seit 1898. Damals wurden unter dem Namen „Dresdner Schnellpressen-Fabrik“ Druckmaschinen gebaut. An diesem Ort werden nun Bogenoffsetmaschinen gefertigt. Knapp 200 Mitarbeiter sind am Standort Radebeul in der Friedrich-List-Straße im Einsatz. Mit diesem Werk in der Kreisstadt des Landkreises Meißen wird ein Großteil des weltweiten Umsatzes generiert. Um auch in Zukunft über qualifizierte Fachkräfte zu verfügen, bildet das Maschinenbaunternehmen aus.
Fazit
Familienunternehmen in Sachsen tragen in besonderem Maße zur Wertschöpfung bei und bieten den Fachkräften der Region eine langfristige Perspektive. Wirtschaft und Arbeitsmarkt profitieren hiervon ganz erheblich